Cold Brew und Cold Drip: Worin besteht der Unterschied?

Cold Brew – einer der angesagtesten Trends im nordamerikanischen Kaffeemarkt – verzeichnete in den letzten zehn Jahren ein exponentielles Wachstum. Neben Cold Brew gibt es jedoch eine weitere Kaffeevariante, die kalt zubereitet wird: Cold Drip. Die beiden Getränke haben einige Gemeinsamkeiten, aber auch ein paar Unterschiede.

Cold Brew und Cold Drip: Worin besteht der Unterschied?

Neuerdings erfreuen sich kalte Kaffeegetränke in den Sommermonaten in den USA und Kanada immer größerer Beliebtheit. Cold Brew – einer der angesagtesten Trends im nordamerikanischen Kaffeemarkt – verzeichnete in den letzten zehn Jahren ein exponentielles Wachstum.

Neben Cold Brew gibt es jedoch eine weitere Kaffeevariante, die kalt zubereitet wird: Cold Drip. Die beiden Getränke haben einige Gemeinsamkeiten, aber auch ein paar entscheidende Unterschiede.

Im Folgenden erfahren Sie, warum diese beiden Produktkategorien gerade den nordamerikanischen Markt erobern und was sie unterscheidet.

Cold Drip und Cold Brew: Ein Überblick

Jeder siebte Amerikaner trinkt mindestens einmal pro Woche Kaffee, mehr als 60 % sogar täglich.

Im Laufe der Jahre haben sich auf dem nordamerikanischen Markt verschiedene Produktkategorien für Kaffee entwickelt. Als in den 80er und 90er Jahren beispielsweise Ketten wie Starbucks und Tim Hortons aus dem Boden schossen, wurden Getränke auf Espresso-Basis wie Cappuccino, Kaffee Latte und Flat White deutlich beliebter.

Bei kaltem Kaffee ist das nicht anders. Seit seiner Markteinführung in den späten 2000er Jahren ist seine Beliebtheit in ganz Amerika sprunghaft angestiegen.

Laut der Studie „2020 American Coffee Consumption“ der National Coffee Association haben mehr als 50 % der Konsumenten schon einmal von Cold Brew gehört, 34 % haben Cold Brew-Kaffee gekostet, 15 % trinken ihn gelegentlich und 5 % regelmäßig. Etwa 40 % geben an, dass Freunde und Verwandte das Getränk positiv bewerten.

Zu Anfang waren es vor allem die Millennials, die Cold Brew- und Cold Drip-Kaffee zum Aufstieg verhalfen. Doch inzwischen steigt der Konsum auch in anderen Altersgruppen. In der „World Iced Coffee“-Studie von Allegra heißt es dazu: „Der Konsum von Cold Brew nimmt in allen Altersgruppen stetig zu: bei den 45- bis 59-Jährigen um 29 %, bei den 30- bis 44-Jährigen um 27 % und bei den unter 30-Jährigen um 27 %.“

Diese Beliebtheit spiegelt sich auch im allgemeinen Wachstum des Marktes für kalten Kaffee wider. 2015 hatte der US-Markt für Cold Brew einen Gesamtwert von 110 Millionen USD. 2020 waren es 310 Millionen USD. Bei anhaltendem Wachstum werden für 2025 schwindelerregende 944 Millionen USD prognostiziert.

Der Unterschied zwischen Cold Brew und Cold Drip

Kalte Kaffeegetränke werden bei den nordamerikanischen Verbrauchern ohne Zweifel immer beliebter. Daran wird sich aller Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft nichts ändern.

In erster Linie wird dieses Segment von zwei Kaffeevarianten beherrscht: Cold Drip und Cold Brew. Worin unterscheiden sie sich?

Cold Brew ist im Allgemeinen bekannter. Der Name ist selbsterklärend: Cold Brew (zu Deutsch „kalt gebrüht“) wird bei kalten Temperaturen (oder zumindest bei kalter Umgebungstemperatur) gebrüht. Die Zubereitung ist einfach: Gemahlener Kaffee wird 18 bis 24 Stunden lang in Brühwasser eingeweicht, bevor er herausgefiltert und getrunken wird.

Je nach gewünschter Menge kann Cold Brew-Kaffee in verschiedenen Gefäßen zubereitet werden, z. B. in einer French Press, in einem Glasmixbehälter oder in einem Einmachglas. Für die Cold Brew-Zubereitung wird ein sehr grober Mahlgrad empfohlen, da die Extraktion über einen so langen Zeitraum stattfindet.

Die Cold Drip-Variante hingegen ist ein wenig komplizierter. Cold Brew-Kaffee wird durch Einweichen von Kaffeemehl in Wasser zubereitet – eine Methode, die auch „Full Immersion“ genannt wird. Bei der Cold Drip-Methode handelt es sich hingegen um eine Perkolationstechnik: Wie bei herkömmlichen Filterkaffee fließt dabei Wasser durch ein Bett aus Kaffeemehl, anstatt dass der Kaffee ins Wasser eingetaucht wird.

Cold Drip-Kaffe ist auch schwieriger zu brühen. Zur Zubereitung ist in der Regel eine spezielle Tropfvorrichtung erforderlich, der sogenannte „Drip Tower“, der Kaffee und Wasser trennt.

Der Wasserbehälter befindet sich über der Kammer mit dem Kaffeemehl und lässt das Wasser sehr langsam in das Kaffeebett tropfen. Das Wasser fließt durch das Kaffeemehl und einen Filter in einen Auffangbehälter.

Cold Drip-Kaffee lässt sich in drei bis 12 Stunden zubereiten – deutlich schneller als Cold Brew. Die genaue Dauer hängt vom Mahlgrad und von der Tropfgeschwindigkeit der Vorrichtung ab, die für unerfahrene Kaffeebrauer oft schwierig einzustellen ist.

Unterschiedliche Geschmacksprofile

Obwohl es sich bei beiden Varianten um kalte Kaffeegetränke handelt, unterscheiden sich Cold Brew- und Cold Drip-Kaffee aufgrund der unterschiedlichen Zubereitung in geschmacklicher Hinsicht.

Beide sind allerdings sanfter, weniger sauer und weniger bitter als Kaffee, der mit heißem Wasser aufgebrüht wird. Die Temperatur spielt eine wichtige Rolle bei der Kaffeeextraktion. Bei niedrigerer Brühtemperatur werden völlig andere Verbindungen aus dem Kaffee herausgelöst als bei der Zubereitung mit heißem Wasser.

Beide Varianten sind weniger aromatisch und werden oft mit „braunen“ Aromen in Verbindung gebracht – z. B. brauner Zucker, Karamell, Schokolade oder Kakao.

Cold Brew-Kaffee ist mild und süß, hat aber im Allgemeinen einen leichteren Körper als Cold Drip-Kaffee. Durch das Eintauchen treten süße und blumige Aromen stärker hervor.

Cold Brew-Kaffee wird zudem in der Regel als Konzentrat aufgebrüht. Oft wird er mit kaltem Wasser verdünnt und auf Eis serviert oder dient als Basis für andere Getränke.

Cold Drip-Kaffee hat dagegen einen etwas schwereren Körper und einen vollmundigeren eschmack, aber durch die niedrige Brühtemperatur treten die gleichen süßen und blumigen Aromen hervor wie bei Cold Brew.

Durch das Filtern wird Cold Drip-Kaffee zudem trinkfertig zubereitet. Man sollte ihn daher nicht verdünnen, obgleich er gerne mit Eis serviert werden kann.

Letztendlich sind beide Varianten erfrischende und leckere Sommeralternativen zu einer heißen Tasse Kaffee. Eines sollten Sie jedoch nicht vergessen: Kaffee ist immer nur so gut wie die Bohnen, aus denen er gemahlen wurde. Wählen Sie also eine Kaffeesorte, die Sie mögen.

Kalte Kaffeevarianten erfreuen sich auf dem amerikanischen Markt zunehmender Beliebtheit – aus gutem Grund. Sie sind mild und süß, ohne die Bitterkeit und Säure von herkömmlichem Kaffee. Daher sprechen sie Kaffeetrinker an, die im Sommer leichtere Getränke bevorzugen.

Wenn Sie also das nächste Mal zu einem Erfrischungsgetränk greifen, um sich an einem heißen Sommertag Abkühlung zu verschaffen, bietet sich ein Cold Brew- oder Cold Drip-Kaffee an. Probieren Sie es doch einmal selbst zuhause aus!


Cold brew vs. cold drip: What’s the difference?